Samstag, 26. September 2009

Chakren & Energie

Die Menge der Energie, die uns für die täglichen Verpflichtungen zur Verfügung steht, scheint unkontrollierbar zu schwanken. Dabei können wir direkt auf die den Energiehaushalt einwirken und die Energie im Körper zum Fließen bringen.

Chakra ist das indische Wort für Rad, gemeint sind hier Energie-Räder, die entlang der Wirbelsäule liegen und jeweils bestimmte körperliche, emotionale und geistige Prozesse regulieren. Stehen diese Energieräder still, blockiert auch der Energiefluss. Die Yoga-Übungen bringen diese Räder in Bewegung und lassen damit die Energie wieder frei zirkulieren.

In regelmäßigen Abständen bieten meine Yoga-Sonntage die Gelegenheit, sich mit bestimmten körperlichen und spirituellen Themen auseinanderzusetzen. Dieses Mal werden wir Übungen machen, die Energie mobilisieren und mehr Vitalität für Körper, Geist und Seele bringen. Ein Yoga-Sonntag beinhaltet Theorie und Praxis und ist für Yoga-Neulinge wie für regelmäßige Besucher von Yoga-Kursen gleichermaßen geeignet.

Termin: Sonntag, 11. Oktober 2009
Uhrzeit: 8.45 – 15 Uhr
Thema: Chakren & Energie
Infos & Anmeldung: www.yoga-akzent.de/sonntage

Freitag, 18. September 2009

Eine bessere Welt

Einmal fragte mich ein Teilnehmer, ob Yoga selbstbezogen wäre. Jede Woche beschäftigen wir uns mit uns selbst, selten mit anderen.

Ich möchte dazu ein Erlebnis aus meinem heutigen Tagesablauf mit Euch teilen: Es war früh am Morgen, ich machte gleich morgens meine Einkäufe, da ich selten nach Dienstschluss dazu komme. Der Supermarkt hatte gerade erst geöffnet und ich bemühte mich schnell durch den ganzen Laden zu kommen, ich empfinde Einkaufen als etwas Lästiges und ich habe wie immer viele andere und wichtigere Dinge zu erledigen.

Endlich an der Kasse angekommen wunderte ich mich, dass schon viele andere vor mir anstanden, also übte ich übe mich in Geduld, um mich nicht schon am Morgen über Kleinigkeiten wie Warteschlangen zu ärgern. Die Atmosphäre in Berliner Supermärkten ist immer leicht gehetzt bis aggressiv, Großstädter auf der Nahrungsjagd können gnadenlos sein.

Nur noch eine Einkäuferin vor mir, als es passierte. Sie stellte ihren Yoghurtbecher so ungeschickt auf das Laufband, dass er auf den Boden fiel und auslief. Sofort war die Dame das Ziel all der unausgesprochenen Anfeindung der anderen Supermarktgäste. Die Leute verdrehten die Augen, der ohnehin schon gereizte Herr hinter der Kasse warf ihr eine Rolle Haushaltspapier mit den Worten „Zum Aufwischen“ vor den Latz.

Ich muss zugeben, dass auch in mir die üblichen Muster abliefen.
- Ich hatte es eilig und denke über die Zeitverzögerung nach. Prinzip: Alles passiert mir, obwohl es ja eigentlich jemand anderem passiert.
- Ich fragte mich, wie so etwas Blödes passieren könne. Prinzip: Ich bin besser als andere, obwohl ich mindestens einmal in der Woche etwas verschütte.
- Ich habe großes Ärger-Potential. Prinzip: Bei jeder Kleinigkeit gleich an die Decke gehen, obwohl ich eigentlich ein friedliebender Mensch bin.

Die Yoga-Philosophie lehrt, dass es wichtig ist, einfühlsam mit sich und anderen Lebewesen zu sein. Doch was nützt das alles, wenn ich auf der Yogamatte darüber sinniere, mich aber im wirklichen Leben trotzdem weiter verhalte wie bisher. Ich fühle mich nicht schlecht, dass ich oben beschriebene Muster und Reaktionen habe, menschliche Gefühle sind nun mal wie sind. Ich würde mich jedoch schlecht fühlen, wenn ich aufgrund dieser Emotionen unangemessen reagiere.

Heute früh sprang ich über meinen eigenen Schatten. Ich versuchte die o.g. Mechanismen, in denen ich stecke, zu unterbrechen. Ich ging auf die Dame zu, half ihr beim Aufwischen, eine Tat, die mir kaum Mühe bereitete und noch nicht mal eine Minute meiner Zeit in Anspruch nahm.

Was dann passierte ist wie ein Wunder: Als erstes fühlte sich die Dame unterstützt und war sehr froh, dass jemand half, sie begann zu lächeln. Was ihr passiert war, war durch meine Anteilnahme nicht mehr ganz so schlimm. Dadurch dass ich ihr half, kamen auch die anderen Besucher plötzlich in eine andere Stimmung. Dauert ja doch nicht so lange, mochte der eine denken. Ich hätte ja auch mal helfen können, der andere. Der Typ in der Schlage hinter mir, der mir schon zuvor in der Süßwarenabteilung aufgefallen war, lächelte mir zu, selbst der Kassierer war halbwegs freundlich zu mir. Auf dem Parkplatz winkten die Dame und ich uns nochmal zum Abschied zu.

Ich bin den restlichen Tag in einer äußerst guten Laune. Und ich kann viele Situationen beobachten, in denen Menschen sich gegenseitige helfen. Später als ich meine Trinkflasche aus meiner Tasche fällt, hebt sie mir jemand auf.

Yoga hilft in Verbindung mit den eigenen Gefühlen zu treten und sich bewusst zu machen, dass wir immer selbst entscheiden wie wir uns verhalten und was wir aus Situationen machen. Es gibt keine festgelegten Regeln, aber eigentlich ist es nur wichtig, wie wir uns als Menschen begegnen. Es ist viel wichtiger wie wir mit unseren Mitmenschen umgehen, als was wir verdienen, wo wir herkommen oder welche Fähigkeiten wir haben.

Yoga ist nicht selbstbezogen. Es ist eine Möglichkeit, Dich selbst zu erkennen und Dein eigenes Verhalten zu verbessern. Und das ist schließlich die einzige Möglichkeit, die ganze Welt zu verbessern.

Donnerstag, 10. September 2009

Einheit von Körper, Geist und Seele

Seit Beginn der Schwulen Yogagruppe haben mich zahlreiche Teilnehmer in den Kursen besucht, darunter auch viele, die zuvor noch keinen Kontakt zum Yoga hatten. Die häufigste Annahme und oftmals auch Befürchtung, die diese Teilnehmer mit in die erste Stunde brachten war, dass es im Yoga darum ginge, den Körper in akrobatischen Positionen zu verbiegen, und dass es wahrscheinlich Ewigkeiten dauern würde, das Ziel der körperlichen Flexibilität zu erreichen.

Es ist richtig, dass auch Körperübungen in eine Yoga-Stunde gehören. Doch entspricht diese Überbetonung der Körperlichkeit nicht der ursprünglichen Zielsetzung des Yoga. Wie es dazu gekommen ist? Ich glaube, es hängt stark mit unserer Leistungsgesellschaft zusammen, die auch versucht, die indische Philosophie des Yoga in einen Wettbewerb zu verwandeln. Nicht selten habe ich mich selbst beim Besuch von Yoga-Zentren hierzulande über die Kursbezeichnungen „Anfänger, Mittelstufe, Fortgeschritten“ gewundert, die ja zwangsläufig auf Leistung hindeuten. Sicherlich ist es mit der Zeit leichter die Übungen körperlich umzusetzen, und sicherlich ist es auch als Orientierung gut zu wissen, in welchen Kurs man geht. Doch führt diese Handhabe dazu, dass sich immer wieder Teilnehmer und Lehrer von Yoga-Kursen benehmen, als wären sie bei einem Wettbewerb.

Zurück in meinen Gruppen: Die Yoga-Stunde beginnt und die Teilnehmer sind dann erst verwundert, dass meine Unterrichtseinheit mit einem theoretischen Teil beginnt, der einen Aspekt der Yoga-Philosophie vorstellt. Im weiteren Unterrichtsverlauf gibt es dann doch immer wieder erstaunen wie sanft und regenerierend die Yoga-Übungen sind, und es braucht erst mehrere Wochen, bis die Tatsache akzeptiert wird, dass es bei der Ausübung der Positionen keine festgeschriebenen Leistungsstufen gibt, sondern dass der Grad der Herausforderung immer selbst gewählt wird. So sitzen meistens Yoga-Neulinge und regelmäßige Teilnehmer Matte an Matte und jeder setzt die Übungen körpergerecht und vor allem mit wachem Geist und gesundem Menschenverstand um.

Das Wort „Yoga“ kann mit dem Wort „Verbindung“ übersetzt werden. Das bedeutet, dass es im Yoga darum geht, Dinge zusammenzuführen: Anspannung und Entspannung, männlich und weiblich, positiv und negativ. Auch ist es wichtig, die Körperübungen mit Atmung und Meditation zu verbinden, also den Körper nicht isoliert zu betrachten, sondern in seiner Einheit wahrzunehmen. Das zu erreichen könnte man dann vielleicht als „Fortgeschritten“ bezeichnen.

Praktische Übung:
Die praktische Aufgabe am Ende des Blog-Eintrags möchte Dir helfen, die erläuterte Theorie praktisch auszuprobieren. Die heutige Übung ist bewusst leistungsfern gewählt, um die Bedeutung der Einheit von Körper, Geist und Seele wahrzunehmen.
Nimm Dir fünf Minuten Zeit für diese Übung, fünf Minuten, in denen Du ungestört von anderen Menschen sein kannst, also bitte auch Dein Telefon ausschalten. Setze Dich in eine bequeme Haltung, wenn möglich in den Schneidersitz. Richte die Wirbelsäule auf und schließe Deine Augen. Atme ruhig und tief in den Bauch ein und wieder aus, möglichst nur durch die Nase atmen. Lenke Deine Wahrnehmung von aussen nach innen. Lasse Geräusche von aussen nicht an Dich heran.

- Versuche als erstes den Körper zu spüren, jedes Detail des Körpers zu erfassen, dass Du jetzt in diesem Moment wahrnimmst.

- Versuche dann als nächstes Deine Gefühle und Dein Seelenbefinden wahrzunehmen. Welche Gefühle sind zur Zeit zu bemerken.

- Nimm als nächstes Deine Gedankenwelt, Deinen Geist wahr. Was beschäftigt Deinen Geist zur Zeit besonders häufig.

- Zuletzt lass Dir noch etwas Zeit, diese drei verschiedenen Ebenen als eine Einheit wahrzunehmen. Stelle Dir vor, wie Körper, Geist und Seele in Verbindung stehen. Du kannst in diesem Zustand auch länger verweilen.

Um die Übung zu beenden atme einmal besonders tief ein und komplett wieder aus und öffne langsam die Augen.

Hinweis: Die praktischen Übungen auf diesem Blog sind immer auf eigene Verantwortung auszuüben und ersetzen keine Anleitung durch persönliche Betreuung im Yoga-Unterricht. Die Übungen sind immer in einem aufgewärmten und für Körperübungen geeigneten Zustand auszuführen. Bei körperlichen Beschwerden (z.B. Krankheiten) oder bestimmten individuellen Voraussetzungen (z.B. momentane oder dauerhafte körperliche Einschränkungen) ist vor einer Übungs-Ausführung mit einem Arzt die Übung abzuklären. Abdul Helal übernimmt keinerlei Verantwortung für die Ausführung der Übung und deren physischen oder psychischen Folgen; die Verantwortung liegt ausdrücklich beim Übenden.

Dienstag, 1. September 2009

Outdoor-Season

Jedes Jahr im Sommer gibt es in Berlin zahlreiche queere Outdoor-Events um den Christopher Street Day herum. Auch dieses Jahr war die Schwule Yogagruppe auf dem lesbisch-schwulen Straßenfest in Schöneberg und dem Parkfest im Friedrichshain mit einem Info-Stand vertreten. Wir haben hierbei die Möglichkeit geboten, sich über unser Yoga- und Pilates-Angebot zu informieren, ein persönliches Gespräch zu führen und an einem Gewinnspiel teilzunehmen.

Diese Feste sind eine schöne Gelegenheit alte Bekannte wiederzutreffen, aber auch neue Bekanntschaften zu machen. Eine Begegnung einer ganz anderen Art machte ich auf einem der vergangenen Parkfeste: Ich lernte den regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit kennen. Diesen Moment haben wir natürlich festgehalten und ich möchte ihn Euch hiermit präsentieren.

Und was ist mit Dir? Vielleicht lernen auch wir uns nächstes Jahr bei der Outdoor-Season kennen. Ich freue mich immer über einen Austausch.